Stephanie Haury ist Projektleiterin im Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung, im Referat RS 2, Stadtentwicklung. Sie leitet verschiedene Forschungsprojekte zu den Themen Stadtgrün und Klimaanpassung, darunter die ExWoSt-Forschungsfelder Green Urban Labs I+II und aktuell das Forschungsfeld Urban Heat Labs. Mit Fabian Dosch zusammen gestaltet und leitet sie seitens BBSR den Agendaprozess Blau-Grüne Infrastruktur und den Bundespreis Stadtgrün. Sie interessiert sich für die Schnittstelle zwischen Stadtplanung und Freiraumplanung und fragt sich, wie man die verschiedenen Interessen und Akteure besser zusammenbringen und an einen Tisch holen kann.

Dr. Fabian Dosch, Dipl.-Geograf leitet seit 2015 am Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) das Referat RS 6 »Stadt-, Umwelt- und Raum-beobachtung«, zuständig für die Laufende Raumbeobachtung und das Geoinformationssystem. Er betreut Forschungsprojekte und -programme, forscht und publiziert zu Themen räumlicher Umweltvorsorge wie Klimaanpassung, Stadtgrün, Siedlungsflächenmonitoring, Freiraumentwicklung, Indikatorensysteme. Mit Stephanie Haury zusammen gestaltet und leitet er im BBSR den Agendaprozess Blau-Grüne Infrastruktur und den vorgelagerten Weißbuchprozess. Er arbeitet an rasterbasierten Anwendungen zur Grünausstattung urbaner Gebiete.

Wissen verbreiten – Über die Forschung zu Stadtgrün die Praxis erreichen

Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) forscht sehr breit zu den Themenfeldern Grüner Infrastruktur. Vom Gebäude, zur Quartiersebene bis zu Ebene der Raumordnung entstehen in den Forschungsprojekten Ergebnisse, die für sehr unterschiedliche Zielgruppen relevant sind. Immer wieder stellt sich daher die Frage nach dem richtigen Weg der Kommunikation, um die Ergebnisse zu verbreiten und nach einem Herausfiltern der Informationen, die für die jeweilige Zielgruppe relevant sind. Der Vortrag stellt die Erfahrungen des BBSR zu Kommunikationskanälen und Ansätzen des Ergebnistransfers aus Forschungsprojekten zum Thema Stadtgrün vor. Berichtet wird über Beispiele aus dem Bundespreis Stadtgrün, über praxisnahe Datengrundlagen des BBSR sowie aus dem Projekt Agenda Stadt grün-blau, in dem der Austausch mit Dritten von Anfang an eine große Rolle spielt. In den Beispielen wird deutlich: Es gibt keinen goldenen Weg der Kommunikation – aber viele wirkungsvolle Pfade, die auf die Zielgruppen zugeschnitten werden können. Wer die Benefits von Stadtgrün sichtbar machen will, sollte Fakten, Bilder und Geschichten des Gelingens sinnvoll miteinander kombinieren.

Von 2010-2017 war sie Professorin und Leiterin des Instituts für Landschaftsplanung und Ökologie an der Fakultät für Architektur und Stadtplanung der Universität Stuttgart. Für ihre Leistungen als Grenzgängerin zwischen Disziplinen, Institutionen und Ländern im Rahmen der Juniorprofessor an der Leibniz Universität (2005-2010) erhielt sie im Jahr 2009 den Wissenschaftspreis des Landes Niedersachsen und den Topos Landscape Award 2010. Ihre Projekte wurden im Rahmen von internationalen Ausstellungen (Internationale Architekturbiennale São Paulo 2009, Architekturbiennale Rotterdam 2014, Pinakothek der Moderne, München 2017) gezeigt. Sie ist Mitglied im Netzwerk Studio Urbane Landschaften sowie im Bund Deutscher Landschaftsarchitekten. An der HafenCity Universität leitet sie den kooperativen Forschungsverbund LILAS, das die Transformation von grauen linearen Infrastrukturen zu blau-grünen und klimaangepassten Infrastrukturen erforscht und ist Mitglied der Forschungsinitiative Architektur, die sich seit Anfang 2018 der wissenschaftlich-künstlerischen Forschung in der Architektur an der HafenCity Universität Hamburg widmet.

PROBLEME IN PARKS VERWANDELN –Herausforderungen und Chancen für blau-grüne Freiräume der Zukunft

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Susanne Linnebach, Dipl.-Ing. Raumplanung und Stadtplanerin AKNW.
Mein Studium der Raumplanung habe ich an der TU Dortmund 2001 abgeschlossen. Nach einem kurzen beruflichen Intermezzo an der Universität Dortmund, Fakultät Raumplanung, bin ich zur Stadt Dortmund gewechselt. Dort habe ich insgesamt 22 Jahre in wechselnden Positionen gearbeitet, zuletzt war ich Gründerin und Leiterin des Amtes für Stadterneuerung. Seit April 2024 arbeite ich bei der Emschergenossenschaft und beim Lippeverband als Abteilungsleiterin für Mitglieder, Fördermanagement und Infrastruktur. Mein Fokus liegt auf der Entwicklung einer regionalen Zukunftsstrategie, die Wasserwirtschaft und Stadtplanung miteinander verbindet.

Wasser, Wandel, Werte – mit blau-grüner Infrastruktur Städte und die Region gestalten

Der Emscherumbau zeigt die sozio-ökologische Transformationskraft einer wasserbezogenen Stadt- und Regionalentwicklung. Prominente blau-grüne Projekte wie der PhoenixSee in Dortmund zeigen die großen Potenziale integrierter Planung, die neben technischen Lösungen menschenfreundliche Lebensräume schaffen. Nur durch das konstruktive Zusammenwirken unterschiedlicher Fachdisziplinen, politischen Rückhalt und gut aufgestellte Verwaltungen mit kooperativen Partnern sind solche Projekte möglich.

Es gibt kein Erkenntnisdefizit, wir brauchen Tempo im Handeln. Der stark verdichtete urbane Raum muss blau-grün gedacht werden. Multicodierte Flächenentwicklung und die konsequente Anwendung der Schwammstadtprinzipien müssen Normalität werden. Wir brauchen einen planerischen Wertewandel in den Städten.

Festivalisierungsformate wie die Internationale Gartenausstellung können blau-grüne Transformation einer großen Öffentlichkeit vermitteln.

Dr. Robert Reck wurde 1983 in Osterburg geboren. Er besuchte das Winckelmann-Gymnasium in Seehausen, an dem er 2002 das Abitur ablegte. Nach seinem Wehrdienst studierte er Wirtschaft und Ingenieurwesen an den Technischen Universitäten in Braunschweig und Dresden. Das Studium schloss er mit dem Diplom als Wirtschaftsingenieur im Bereich Wirtschaftsprüfung und Betriebswirtschaftliche Steuerlehre ab. Als Doktorand an der Universität Mannheim absolvierte er einen Auslandsaufenthalt an der Lancaster University und zum Ende seines Hauptstudiums an der TU Dresden ein Auslandspraktikum beim Verwaltungsleiter mit regionalem Fachauftrag für die Region Südostasien-Australien-Neuseeland beim Goethe-Institut in Jakarta. Ab 2008 war er akademischer Mitarbeiter an der Universität Mannheim, an der er 2014 die Disputation abschloss und 2015 mit dem Thema Kultur und Sprache im Geschäftsbericht promoviert wurde. Reck wurde 2012 als parteiloser Kandidat mit Unterstützung der SPD zum Bürgermeister der Verbandsgemeinde Seehausen gewählt. Ab 2016 war er Beigeordneter für Wirtschaft, Kultur und Sport in Dessau-Roßlau. Bei der Oberbürgermeisterwahl am 6. Juni 2021 trat er ebenfalls als parteiloser Kandidat an. Er ist seit August 2021 Oberbürgermeister der kreisfreien Stadt Dessau-Roßlau.

Eine Stadt wird BUGA – Die BUGA 2035 als Impulsgeber der Stadtentwicklung

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Andreas Kipar ist Architekt und Landschaftsarchitekt, Gründer und Creative Director des internationalen Landschaftsarchitekturbüros LAND mit Sitz in Deutschland, Italien und der Schweiz. Er studierte Landschaftsarchitektur an der Universität GHS Essen sowie Architektur und Städtebau am Polytechnikum Mailand, wo er seit 2009 Öffentliche Raumgestaltung unterrichtet. Zudem ist er ordentliches Mitglied der Deutschen Akademie für Städtebau- und Landesplanung (DASL), des Bundes Deutscher Landschaftsarchitekten (BDLA), des Italienischen Verbandes der Landschaftsarchitekten (AIAPP) und des Italienischen Instituts für Stadtplanung (INU). Er ist Urheber des Mailänder Modells „Raggi Verdi“ (grüne Strahlen), die verschiedene Stadtteile verbinden, um eine neue langsame Mobilität vom Zentrum in die Vororte zu fördern. Dieses international im Bereich des grünen Städtebaus als bahnbrechend anerkannte Modell wurde auch in Essen, der grünen Hauptstadt Europas 2017, und in der preisgekrönten Smart City Rublyovo-Arkhangelskoye in Moskau umgesetzt.

20 Jahre Raggi Verdi Milano! …und was nun?

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Andoni Briones, Architect working in Paris these last 15 years, initially the private sector and now for the City of Paris. I have participated in the transformation of public space and I am now in charge of the adaptation of buildings owned by the city (schools, sport facilities, libraries…).

Justine Le, Urban Engineer and Project Manager since 2022, I work in the Road and Mobility Department of the City of Paris and more specifically in the scope of the North East part. I’m in charge of investment programs to make Paris public space more green, inclusive, secure to pedestrian and to reinforce the cycling facilities.

Resilient Paris

Recently identified as the deathliest European capital during heat waves, the City of Paris adapts its streets and buildings to the new climatic conditions.

Bart Brands (1962) studierte Landschaftsarchitektur an der staatlichen Fachhochschule für Garten- und Landschaftsbau in Boskoop (Niederlande) und im Anschluss daran mehrere Jahre Städtebau an der Academie van Bouwkunst in Rotterdam und Amsterdam.

Bart Brands ist kreative Kraft hinter zahlreichen Plänen von Karres en Brands und hat ein großes Talent dafür, Ideen zu entwickeln und Auftraggeber sowie Kollegen zu begeistern. Unter anderem war er intensiv am Entwurf des Federation Square in Melbourne (AU), Købmagergade in Kopenhagen (DK), dem Friedhof De Nieuwe Ooster in Amsterdam und der Machbarkeitsstudie Cross Riverpark in London (GB), dem innovativen Stadtsentwicklungsprojekt Oberbillwerder in Hamburg (DE), sowie als Teil des Planungsteams für das Zanders-Areal in Bergisch Gladbach involviert. Neben seiner Tätigkeit für Karres en Brands war Bart Jury- und Beiratsmitglied bei verschiedenen Designwettbewerben im In- und Ausland. Unter anderem „Berlin TXL – Landschaftspark“ Tegel und die „IBTA Rheinisches Zukunftsrevier“. Bart war mitunter Gastdozent an der TU Berlin, ETH Zürich, Academie van Bouwkunst in Rotterdam/Amsterdam, Berkeley University, Fachhochschule Berlin, Gesamthochschule Kassel, TU Dresden und der University of NSW in Sydney. Ferner war er Mitglied im Beirat Tempelhof, einem Beratungsausschuss für die Entwicklung des ehemaligen Flughafens Tempelhof in Berlin. Bart war von 1998 bis 2014 außerordentlicher Professor an der RMIT University in Melbourne (AU) und leitete von 2019 bis 2020 das „Future of Death Studio“ als Professor in Practice an der University of Pennsylvania Stuart Weitzman School of Design.

Derzeit ist Bart Prof. h.c. an der Detmolder Schule für Gestaltung (TH OWL) (DE) und Gastdozent an der Graduate School of Design Harvard (US).

Urban.Nature

Grün ist die Farbe der Zeit. Bäume, Pflanzen haben ein gutes Image, sie sind grundsätzlich gut und kaum ein Rendering für neue Quartiere das nicht überbordend mit Freiflächen ausgestattet ist, die Wasserspeichern und Lebensraum sind für Vögel und Insekten, oder Gebäude zeigt, auf deren Balkonen und Dächern Bäume in den Himmel wachsen oder üppige Pflanzen die Fassaden begrünen. Plötzlich überall Natur. Grün als Accessoire, als Versprechen von Nachhaltigkeit und Klimaresilienz.

Und hier wird es interessant genauer hinzusehen, das Image von Natur wird benutzt mit dem Versprechen, Gebäude, Städte resilienter und gesünder zu machen: Natur als Produkt, „Instant Nature“, eigentlich „Green Lipstick“. Doch Natur ist kein Produkt, das wie ein Gebäudeteil verbaut werden kann. Natur ist ein Prozess dessen Komplexität wir bis heute nicht wissenschaftlich erfasst haben, ein System, das adaptiv ist und Ressourcen zirkulär nutzt.