Die Gemeinde profitiert von einem nachhaltigen Stadtentwicklungskonzept
Das mittelfränkische Wassertrüdingen ist mit seinen 6.000 Einwohnern die kleinste bayrische Gemeinde, die eine Gartenschau ausgerichtet hat. Die Gartenschau „Natur in der Stadt“ teilt sich in drei große Bereiche auf: In den Wörnitzpark, den Weg durch die Innenstadt und in den Klingenweiherpark. Wo früher südlich des Zentrums die Stadt gefühlt zu Ende war, erschließt sich ein Park an der renaturierten Wörnitz mit vielfältigen Freizeitangeboten. Im Norden der Stadt fehlte es an attraktiven Grünflächen – nun wurde im Zuge der Gartenschau auf einer ehemaligen Bauschuttdeponie der Klingenweiherpark errichtet. Für den Hochwasserschutz waren neue Maßnahmen erforderlich – auch das konnte durch die neuen Parks realisiert werden, eine grüne Infrastruktur wurde durch mehrere Grünverbindungen geschaffen. Aus Mitteln des Landes Bayern und der EU konnte die Gartenschau gefördert werden. Einzelne nachhaltige Projekte wurden durch andere Städtebauförderprogramme bezuschusst. Die Gartenschau in Wassertrüdingen war ab Mai 2019 für drei Monate geöffnet – jetzt können die zu der Zeit entstandenen Parks und Grünflächen von der Bevölkerung weiter genutzt werden.
Hintergrund
- Grundlage für die Landschaftsplanung im südlichen Areal war der Hochwasserschutz – hier wurde eng mit dem Wasserwirtschaftsamt zusammengearbeitet
- Eine neue Schlaufe in der Wörnitz verlängert ihren Fließweg und ermöglicht die landschaftliche Einbindung des Deiches. Auf der Halbinsel entsteht eine Picknickwiese, die sich als Erholungsortangebot in unmittelbarer Nähe zur Innenstadt anbietet
- Der neue Aussichtspavillon auf dem Platz an der Heubrücke ist Blickfang und Wahrzeichen für den neuen Stadteingang
- Entlang der Stadtmauer schließen sich die neuen Gärten am Entengraben dem Gartenband an. Die hier bestehende Lücke in der historischen Stadtmauer wird durch eine Konstruktion aus einem Metallgitter denkmalgerecht geschlossen
- Der Klingenweiherpark mit seinen insgesamt vier Weihern bildet die neue grüne Mitte des nördlichen Stadtgebietes von Wassertrüdingen. Der Weihersteig mit seiner goldenen Hülle ist rund 1000 Meter lang und verbindet drei Weiher. Im Norden des Parks leitet er hoch auf die ehemalige Erddeponie und bietet nun einen Aussichtspunkt
- Es wurden auf dem Gelände 168 neue Bäume und 1800 Sträucher und Hecken gepflanzt
- 1.200 Quadratmeter Fläche wurden mit Sommerflor bepflanzt
- 3270 Quadratmeter des Geländes wurden für die Staudenpflanzung genutzt
- 11.000 Quadratmeter der Geländeteile sind naturnaher Landschaftsrasen
- Bei der Gestaltung des Wörnitzparks wurden 25.000 Flussmuscheln geborgen und umgesiedelt
Förderung
- Die Gesamtkosten belaufen sich auf 8,6 Millionen Euro
- Die förderfähige Summe für die Gartenschauförderung beträgt 3,2 Millionen Euro
- Der Fördersatz liegt bei 80 Prozent aus Mitteln der Gartenschauförderung des Landes Bayern und der EU. Das entspricht einer Fördersumme von 2,6 Millionen Euro
- Darüber hinaus unterstützte der Europäische Meeres- und Fischereifonds den Bau des Aussichtspavillons. Dessen Kosten betrugen 122.825 Euro. Der Fördersatz lag hier bei 80 Prozent, was eine Fördersumme von 98.260 Euro ergibt
Gartenschauförderung des Landes Bayern und der EU
FÖRDERPROGRAMM
3,2 Millionen Euro
FÖRDERFÄHIGE KOSTEN
2,6 Millionen Euro
FÖRDERUNG VON LAND UND EU
11.000 Quadratmeter
RASENFLÄCHE
Mehr Informationen finden Sie auf der Website der Gartenschau Wassertrüdingen.