Beelitz baut die grüne Infrastruktur im Stadtkern und zur Umgebung aus

Die brandenburgische Kleinstadt Beelitz steht vor zwei wichtigen stadtentwicklungspolitischen Herausforderungen: Zum einen die Revitalisierung des außerhalb gelegenen Stadtteils Heilstätten und zum anderen die Ausrichtung der Brandenburger Landesgartenschau 2022. Beide Faktoren stellen neue Anforderungen an die soziale Infrastruktur. Beelitz plant daher, die öffentliche grüne Infrastruktur zu qualifizieren und insbesondere im Hinblick auf die Möglichkeiten zu Kommunikation, Sport, Bewegung und Bildung zu verbesern. Denn die Stadt ist zwar von viel Grün umgeben, verfügt aber im Stadtkern kaum über Grünanlagen. Eine Ausnahme: der zwischen dem Stadtzentrum und Heilstätten gelegene Wasserturmpark, der im Rahmen des Förderprojekts entwickelt werden soll.

Gefördert durch das Bund-Länder-Programm „Zukunft Stadtgrün“, soll das Projekt „Grünverbund Kernstadt Beelitz“ auf einem Gebiet von 13,5 Hektar Grünräume entwickeln und miteinander verbinden. Der Grünverbund beinhaltet zwei wesentliche Bestandteile: das Projekt Wasserturmpark und das Festspielareal im Park an der Nieplitz südlich der historischen Altstadt. Mit dem Wasserturmpark will die Stadt einen Fokus auf die funktionale und räumliche Verbindung zwischen grüner und sozialer Infrastruktur legen. Auf dem Festspielareal, dem Standort des ehemaligen Klärwerks, soll ein Parkbereich mit einer nachhaltigen Infrastruktur für kulturelle Veranstaltungen entstehen. Beide Projektbereiche werden über einen Geh- und Radweg miteinander verbunden.

©Stadt Beelitz

Das Projekt legt drei Schwerpunkte fest:

  1. Die Entwicklung des Wasserturmparks und der Sportanlagen, mit Fokus auf die Naherholung aller Altersgruppen.
  2. Das Festspielareal südlich der Altstadt, mit Fokus auf Kultur, Freizeit und Erholung.
  3. Die Verbesserung der Wohnqualität in der historischen Altstadt und der Übergang zur landschaftlich geprägten Nieplitz-Niederung.

Ziele

  • Aufwertung des öffentlichen Raums, des Wohnumfeldes sowie vorhandener Grünflächen
  • Qualifizierung der öffentlichen grünen Infrastruktur, insbesondere für Sport, Bewegung und Kommunikation
  • Vernetzung von Grün- und Freiräumen
  • Querschnittsziele sind Klimaschutz, Biodiversität und Teilhabe

Hintergrund

  • Im ersten Bauabschnitt der Gesamtmaßnahme „Grünverbund Kernstadt Beelitz“ wurde der Zugang zum 44 m hohen Wasserturm verbessert. Er wird im weiteren Verlauf als Naherholungsgebiet für alle Altersgruppen umgestaltet.
  • Ein besonderer Fokus liegt dabei auf den Kindern und Jugendlichen der nahegelegenen Kindertagesstätten und dem angrenzenden Gymnasium. Denn die Qualifizierung der grünen Infrastruktur rund um den Wasserturmpark sollen die Bildungseinrichtungen ergänzen.
  • Die mit dem Wasserturmpark geplanen grünen Verbindungen sollen insbesondere auch sportliche Verbindungen sein. Daher sind neue bewegungsorientierte Freizeitangebote geplant, wie z.B. Kinderspielgeräte, Sportinseln, Lauf- und Fahrstrecken, Skate-Bowls, Trampoline sowie Kletter- und Boulderblöcke. Außerdem sollen mehr Natur- und Umwelterlebnisse für die Kinder und Jugendlichen ermöglicht werden.
  • Die Außenanlagen der Kitas werden miteinander verbunden und es wird eine Verbindung über den Stadtforst zum nahegelegenen Sportplatz geplant.
  • Den zweiten Bauabschnitt des Wasserturmparks bildet das Naturschwimmbad, ein künstlich angelegtes, naturnahes Freibad. Hier soll die Wasseraufbereitung durch eine biologisch-mechanische Reinigung ohne Chemikalien erfolgen.
  • Der Wasserturmpark qualifiziert nicht nur die grüne Infrastruktur, sondern er schafft auch eine verbesserte grüne Anbindung der westlichen Stadtteile an die Kernstadt Beelitz und ist Schnittstelle zum Gemeindeteil Heilstätten.
  • Für das Festspielareal wird in einem ersten Schritt ein freiraumplanerischer Ideen- und Realisierungswettbewerb durchgeführt, der für die Umwidmung, Entsiegelung und Bodensanierung des nicht mehr in Betrieb befindlichen Klärwerks Möglichkeiten aufzeigen soll, die geplanten kulturellen Infrastrukturen mit dem landschaftlich geprägten Charakter des Areals und Gartenschaugeländes zu vereinen.

Förderung

  • Das Kostenvolumen für die Gesamtmaßnahme beträgt 6 Millionen Euro.
  • 2017 wurden für den ersten Bauabschnitt Bundesfinanzhilfen von 190.000 Euro abgerufen.
  • Das Projekt wird über einen Zeitraum von fünf Jahren realisiert, von 2017 bis 2021.

Zukunft Stadtgrün

FÖRDERPROGRAMM

13,5 Hektar

FÖRDERGEBIET

6 Millionen Euro

GESAMTKOSTEN

2017-2021

REALISIERUNGSZEITRAUM

Mehr zum Thema

Auf der Webseite der Städtebauförderung finden Sie weitere Informationen zum Projekt und zum Programm.